100 Jahre Merseburger Rudergesellschaft
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100 Jahre Merseburger Rudergesellschaft
Das Sommerfest
Nach dem die Festveranstaltung am 4. Februar 2006 vorüber war, richteten wir unser Augenmerk auf das große Sommerfest am 8. Juli.
Der Festabend am 4.2. war eine gelungene Veranstaltung, die Maßstäbe gesetzt hat und uns nun heraus forderte auch für das Sommerfest alle Kräfte zu mobilisieren.
Diese Veranstaltung sollte ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr werden.
Die AG 100 als verantwortliche Organisatoren kamen wieder monatlich zusammen um die vielfältigen Vorbereitungen zu besprechen. Das Sommerfest mußte in den einzelnen Punkten festgelegt und organisiert werden. Als erstes galt es die Adressen von ehemaligen Mitgliedern aus über 50 Jahren in Erfahrung zu bringen. Mit viel Aufwand konnten dann ca. 140 Einladungen verschickt werden. Diese Einladungen mußten entworfen, geschrieben und verschickt werden. Erst als Hinweis und Aufforderung am Sommerfest teilzunehmen. Nach Rückmeldungen wurden dann die Einladungen mit Programm an die Teilnehmer versandt. Diese gut gestaltete Einladung wurde uns wieder von unserer ehemaligen Trainingsfrau Petra Legandt/Hirschfeld hergestellt. Nochmals herzlichen Dank !
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Zeltfrage. Wir brauchten ein Zelt für ca. 200 Personen. Erkundungen für ein Leihzelt ergaben ca. 2500 Euro Kosten. Wir entschlossen uns, eine Überdachung nach dem Muster unserer Stegpartyzelte selbst zu bauen. Im nachhinein können wir sagen, mit erheblich geringeren Mitteln wurde ein Zelt 24 m x 12 m in einer ansprechenden Form, mit viel Einsatz der Mitglieder hergestellt. Es hat seinen ersten Einsatz, (sogar bei heftigen Regen) gut überstanden. Ein positiver Nebeneffekt ist, es steht uns jetzt jederzeit zur Verfügung.
Bei 11 regelmäßigen Besprechungen der AG 100 wurde das Sommerfest vorbereitet. Einige Programmpunkte waren schnell festgelegt, einige wurden diskutiert, wieder andere waren heftig umstritten oder wurden gestrichen. Zum Schluss konnten aber die Vorbereitungen erfolgreich abgeschlossen werden und das Sommerfest konnte beginnen. Die letzten hektischen Vorbereitungstage brachten noch viel Arbeit, aber alles wurde zur rechten Zeit geschafft.
Am Festtag, den 8. Juli war das festlich geschmückte Bootshaus bereit um die über 200 gemeldeten Gäste zu empfangen.
Der neu gestaltete Fahnenmast war mit seinen Flaggen ein echter „Hingucker“. Vereinsflaggen von befreundeten Vereinen schmückten rechts und links in V-Form die oben an der Spitze flatternde goldene Jubiläumsfahne des DRV.
Ab Mittag füllte sich der Bootsplatz mehr und mehr mit vielen ehemaligen und jetzigen Mitgliedern. Die Begrüßung war sehr herzlich und manchmal erkannte man sich erst nach dem zweiten Hinschauen. Der Bogen spannte sich von Trainingsleuten der ersten Stunde, von 1950, wie Brigitte Dümmler/Götze, Louise Ritter, Annerose Stöhr, Gottfried Wölfer, Karl-Heinz Bork, Burkhard Müller, Eberhard Selle bis zu Ruderern die in den letzten Jahren angefangen haben zu rudern. Nicht vergessen werden sollen aber auch langjährige Merseburger Ruderer, die schon vor dem Krieg der MRG angehörten, wie Lore Kirsch, Anneliese Königsdorf, Annemarie Franke/Bernstein und Karl-Horst Clausnitzer, die es sich trotz ihres hohen Alters nicht nehmen ließen an diesem Fest teilzunehmen.
Der Bootsplatz und das Festzelt füllten sich immer mehr und die Begrüßung und das Wiedererkennen nahm kein Ende.
Auf dem Bootsplatz vor der Bootshalle waren vier Boote aufgebaut, die ihren Namen erhalten sollten. Getauft wurden ein neuer C-Gig-Doppelvierer, der generalüberholte Doppelachter, ein Renneiner und der ebenfalls überholte C-D1. Die eingeladenen Ehrengäste übernahmen die Taufe der Boote. Der Oberbürgermeister der Stadt Merseburg, Herr Rainhard Rumprecht taufte den aus Spenden und Sponsorengeldern angeschafften C-Gig-Doppelvierer auf den Namen „Gemeinschaft“. Der Direktor der Kreissparkasse Merseburg-Querfurt, Herr Dr. Spielhagen, den Doppelachter auf den Namen „Deutschland“. Damit erhielt dieses Boot nach langen Jahren wieder seinen ursprünglichen Namen. Die Vorsitzende der Volks- und Raiffeisenbank, Frau Kanne taufte den D1 auf den Namen „Main“ und der amt. Bürgermeister der Gemeinde Schkopau, Herr Springer gab dem C-D1 den Namen „Fink“. Alle Taufpaten wünschten den Booten und ihren Besatzungen „Allzeit gute Fahrt - und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“. Hoffen wir, dass ihre guten Wünsche in Erfüllung gehen.
Anschließend gingen die Boote zu Wasser. Angeführt vom neuen C-Gig-Doppelvierer „Gemeinschaft“ mit einer besonderen Mannschaft. Unter der Steuerführung des OB R. Rumprecht saß der komplette DDR-Meisterschaftssieger des Jahres 1961 im Boot. Diese Mannschaft mit den Ruderinnen Dorles Richter/Heinrich, Birgit Runge/Hertlein, Marlies Schweda/Tänzer und Heide Wallstab/Gaudig bestritten die Jungfernfahrt des neuen Bootes. Und was besonders zu erwähnen ist, diese 4 Frauen sind bis heute aktive Mitglieder im Verein. Ihnen folgten viele Boote, vom Achter bis zum Einer, besetzt von Mannschaften die sich teilweise erst nach Jahren wieder sahen und zusammen im Boot saßen. Gelegentliche Regenschauer konnten sie nicht abhalten festzustellen: „Rudern verlernt man nicht !“
Während dessen konnten sich die anderen Gäste am großen Kaffee- und Küchenbüffet bedienen. Dieses Büfett wurde von den Frauen des Vereins gesponsert, bestückt und auch betreut. Nebenan waren Stände aufgebaut. Hier wurden die Festplaketten ausgegeben. RK Wolfgang Schwarz hat diese attraktiven Plaketten entworfen und in mühevoller Handarbeit hergestellt. Diese gelungene Plakette fand viel Anklang und war eine Bereicherung des Festes. Außerdem gab es die Festschrift „100 Jahre Merseburger Rudergesellschaft“. Dieses sehr informative 100seitige Büchlein gibt einen umfassenden Überblick auf die 100 Jahre Rudern in Merseburg. Diese Schrift wurde gut gekauft, ebenso wie die T-Shirts mit dem Logo der MRG.
Das Gaststättenehepaar Wiensch hatte die übrige Versorgung übernommen. Bald wurde bei den ersten Bierchen das Wiedersehen gefeiert und es gab viel zu erzählen. Es wurde das Bootshaus besichtigt, welches sich in den Jahren zum Teil sehr verändert hat. Im Klubgebäude war eine große Ausstellung aufgebaut. Bilder, Dokumente, Pokale, Alben und Bücher gaben Auskunft über die Zeit von 1906 bis heute. Viele fanden sich als junge Ruderinnen und Ruderer im Kreise ihrer Kameraden auf den Fotos wieder.
Gegen Abend fand noch ein besonderer Höhepunkt statt. In der Nähe des Fahnenmastes versammelten sich alle Gäste und Mitglieder und die Vorsitzende des Vereins, Gabriela Bach, eröffnete den kleinen offiziellen Teil mit einigen passenden Worten. Danach übergab sie das Wort an das Mitglied Dr. Lutz Kuhne, der in einer stimmungsvollen Laudatio die Einweihung einer Stele einleitete und anschließend enthüllte. Nach der Enthüllung konnten sich die Anwesenden überzeugen, dass ein kleines, großes Kunstwerk sich darbot. Unser Ruderkamerad Heinz Fischer hat hier in Erinnerung an die „100 Jahre Rudern in Merseburg“ dem Verein ein großes Geschenk bereitet. Die Idee und die Ausführung stammt von ihm. Von der ersten Skizze bis zur Aufstellung ist es sein Werk. In unzähligen Arbeitsstunden ist diese Stele entstanden. Aktive Hilfe erhielt er von der Firma EHL und hier besonders durch den Geschäftsführer Herrn Kwias, der Räume und Material bereitstellte, Mitarbeiter Spezialarbeiten übernahmen und auch für die Aufstellung dieses Denkmals sorgten. Diese Stele ist ein Kleinod auf unserem Gelände geworden und eine sehr gelungene Erinnerung an „100 Jahre Rudern in Merseburg“. Wir sind Ruderkamerad Heinz Fischer zu großem Dank verpflichtet.
Anschließend wurden einige Sportfreunde geehrt. Diese Sportfreunde hatten sich besonders bei der Vorbereitung der Festveranstaltungen im Jubiläumsjahr eingebracht. Petra Legandt/Hirschfeld erhielt die Ehrennadel der MRG für ihren dankenswerten Einsatz bei der Herstellung der Festschrift und der Einladungen, ebenfalls das Mitglied Wolfgang Schwarz für die Gestaltung der Festschrift und der Festplakette, Eberhard Selle erhielt eine Anerkennung für die Gestaltung der Veranstaltungen und Heinz Fischer wurde die Ehrennadel für die Idee und Herstellung der Stele überreicht. Im Anschluß überreichten die Vertreter des RC Bernburg und der ehemaligen Buna-Kanuten kleine Erinnerungsge-schenke. Zum Wanderrudertreffen des Landesruderverbandes Sachsen-Anhalt hatten wir schon Gastgeschenke von RC Zschornewitz und RV Aken erhalten.
Die Vorsitzende Gabriela Bach beschloss diesen kleinen aber für uns wichtigen Festakt und die Gäste und Mitglieder konnten sich wieder einander zuwenden und im Festzelt noch einige interessante und gemütliche Stunden verbringen.
Als die Dunkelheit hereinbrach, wartete noch eine weitere Überraschung auf uns. Auf dem Bootsplatz am Steganlauf fand eine Feuerschau statt. Vier junge Künstler führten mit brennenden Fackeln eine eindrucksvolle Schau vor. Sehr dekorativ aussehende Feuerkreise und dargestellte leuchtende Figuren begeisterten die Zuschauer und es wurde reichlich Beifall gespendet. Danach begann mit einem lauten Böller das Feuerwerk über der Saale. Vom Steg aus starteten die Raketen und die Uferparty am Bootshaus war durch die Raketen und Fontänen in helles buntes Licht getaucht. Viele Aaah’s und Oooh’s begleiteten dieses bunte Spektakel und gaben dem Sommerfest einen gebührenden Abschluss.
Bis spät in die Nacht saß man noch zusammen und das Erzählen nahm kein Ende.
Am anderen Morgen traf man sich im Mitgliederkreis um Stände, Tische, Bänke usw. wieder wegzuräumen. In 2-3 Stunden war bis auf das Zelt alles abgebaut und mittag saß die Helferschar bei Goulaschsuppe und Bier zusammen (gesponsert durch unsere Wirtsleute), und ließ es sich schmecken. Auch die kunstvoll hergestellte und sehr leckere „100 Jahre“-Torte von Christel Boltze mußte ihr Leben lassen und bei der ersten sehr lustigen Aus-wertung des Festes verging die Zeit wie im Flug.
Die Festveranstaltungen am 4. Februar und 8. Juli waren einmalig und würdevoll. Sie waren ein gelungener Abschluss von 100 Jahren Merseburger Rudergesellschaft, aber auch gleichzeitig der Startschuss für eine neue, hoffentlich erfolgreiche Wegstrecke.
Ein Spruch von Goethe, der im Jahr 1931 in der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der MRG stand, der soll auch zum Schluss der 100-Jahr-Feier der MRG stehen:
„Was vergangen, kehrt nicht wieder
aber ging es leuchtend nieder,
leuchtets lange noch zurück.“
Eberhard Selle